Folgen eines Giftbißes von Vipera ammodytes !

Am 18.04.2013 um ca. 17 Uhr, wurde ich von einer adulten zwergwüchsigen Kykladen Inselform ( Insel Paros ) in den kleinen Finger der rechten Hand gebissen. Seit 1985 halte ich Terrarientiere und ab dem Jahre 1993 habe ich mit der Haltung der Europäischen Hornotter ( Vipera ammodytes ) und nach einigen Jahren mit diversen anderen giftigen Schlangen und Skorpione angefangen. Doch in dieser Zeit ist mir noch nie ein Giftbiss erfolgt. Man bedenke das ich damals erst 18 Jahre alt war und in diesem Alter ist man oft viel leichtsinniger als in reiferem Alter. 

 

Ich habe zwar in dieser Zeit öfter auch einige Zeit keine giftigen Schlangen oder überhaupt Schlangen gehalten, doch hätte ich niemals daran gedacht das es doch einmal passieren kann, das eine giftige Viper mich erwischt !

 

 

Der Übeltäter
Der Übeltäter

Nun zu der Schilderung dieses Unfalles

Am 18.04.2013, um ca. 17 Uhr wurde ich von einer Europäischen Hornotter der Unterart Vipera ammodytes meridionalis ( Kykladeninsel Paros ) in den kleinen Finger der rechten Hand gebissen. Zuvor kontrollierte ich im Terrarium ob die Bodenheizung funktionierte. Da die Schlange ganz hinten und auf der anderen Seite ruhig lag, kam ich nie auf den Gedanken das die Schlange Pfeilschnell nach oben schießt und in den Finger beißt. Nach dem Biss bemerkte sie den Irrtum das es sich nicht um eine Maus handelt und lies sofort los und nach dem sie vom Finger gefallen ist, schnappte sie auf den Terrarienboden liegend gegen die Frontscheibe. Normalerweise gehe ich mit meiner Hand nie in das Terrarium, auch wenn die giftigen Schlangen ruhig erscheinen. Doch jeder Mensch ist nicht ohne Fehler und an diesem Tag zu dieser Stunde machte ich Fehler ! 

 

Ich gab der Schlange keine Schuld, den diese reagierte nur auf ihren natürlichen Instinkt und Jagdtrieb. So bald ich mit der Futterzange in das Terrarium mit einer Maus handtiere, kommt die Viper heraus geschossen beißt in die Maus. Die Schlange dachte also meine Hand wäre eine Maus. Nach dem Biss blieb ich ruhig und untersuchte den kleinen Finger nach einer Bißstelle. Den manchmal kann es passieren das die giftigen Schlangen bei einer Abwehr einen sogenannten Trockenbiß abgeben. Das bedeutet, das die Schlangen den Feind beißen ohne Gift abzusondern. Da es sich aber offensichtlich um einen Beutebiss handelt, war ich mir ziemlich sicher, das die Viper Gift in den kleinen Finger injiziert hatte.

 

Wie vermutet, entdeckte ich am Finger zwei kleine Einstichpunkte. Beim drücken des Fingers kamen zwei Blutstropfen aus den Einstichstellen heraus. Ich spülte den kleinen Finger erst einmal unter kühlem Wasser ab. Danach war ich erst einmal abwartend, ob das Kribbel- und Spannungsgefühl eintritt ? Minuten Später erst einmal nichts. Doch dann begann der kleine Finger an zu schwellen und die Spannung trat auf. Binnen kurzer Zeit schwoll sogar der Handrücken an und Panikzustände überholten mich. 

 

Kopfdruck, Benommenheit, Herzrasen und Sprachstörung trat auf. Letzteres wurde durch das Kribbeln der Lippen beeinflusst, das sich bis zur Taubheit im Mundbereich ausartete. Mit letzter kraft konnte ich den Notruf alamieren und in dieser Zeit wurde bereits vom Notarzt in Rücksprache mit dem Giftnotruf Bonn Solu-Decortin sowie H1- und H2- Antagonisten verabreicht.

 

Ich wurde in die Klinik Städtisches Krankenhaus Ludwigshafen gebracht und dort erst einmal untersucht. EKG und bis auf die Unterhose ausziehen was mir nicht so gefiel. Vor allem wenn Studenten oder Jungärzte sich rudelartig um mich stellten um ihre Berufserfahrung zu erleben. Nun ja, nach dem 1. Check wurde ich auf die Intensivstation gebracht und verblieb dort einige Tage. Danach kam ich auf die normale Station. Urin konnte ich zwar lassen aber er war dunkel und der Stuhlgang erschreckend gelb wie Käse. Dies wurde wohl von der Leber produziert, den nach einer Vergiftung mit Schlangengift ist die Leber auf Hochform ! 

 

Der Arm der nun bis zum Schultergelenk anschwoll und sich blauschwarzgelb verfärbt hatte, tat weh und ich mußte ihn täglich bei den Ärzten und Pflegern behandeln lassen. Kalte Umschläge, Desinfektion und Ruhigstellung des Armes. Es wurden mir täglich Antibiotika und Blutverdünner verabreicht um einer Infektion und Thrombose zu vermeiden. Zuhause angekommen bekam ich Antibiotika Tabletten (30 Stück) die ich alle sechs Stunden einnehmen mußte. 

 

 

Behandlung und Heilung des Giftbisses

Klinikaufenthalt